1. August 2022

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Thomas Haßlöcher

Auszeit als unbezahlter Sonderurlaub? Einfacher geht’s mit dem Zeitwertkonto!

Bei einer privaten Auszeit ohne betriebliche Absicherung gilt es vieles zu beachten und die Kosten werden immens. Einfacher geht’s mit einem Zeitwertkonto!

Stundenlang wandern in Nepal. Jeden Tag Motorboot fahren um Neapel. Wochenlang quer durch die USA auf der Route 66. Täglich Spazierengehen zwischen den Dünen von St. Peter-Ording. Eine Auszeit kann ganz unterschiedlicher Art sein und an den verschiedensten Orten stattfinden. Vielleicht sogar ganz einfach zu Hause. Um sich einmal für einen längeren Zeitraum zu entspannen, sich aus dem beruflichen Alltag zu nehmen, Abenteuer auf Reisen zu erleben oder einmal abzuschalten und Körper und Geist so erholen zu lassen, um neue Ideen zu entwickeln und dass wieder eine große Lust auf neue Herausforderungen und spannende Aufgaben aufkommen kann: Dies ist gewöhnlich nicht während eines Kurz-Urlaubes oder an einem freien Wochenende möglich. Und auch ein längerer Urlaub ist nicht das, was wir unter einer echten Auszeit verstehen. Eine Auszeit bedeutet, Lebenszeit intensiv und ganz bewusst zu erleben. Und will gut vorbereitet sein.

Auszeit als unbezahlter Sonderurlaub?

Eine private Auszeit in Form eines unbezahlten Sonderurlaubs zu unternehmen, ist durchaus möglich. Allerdings gilt es bei der Organisation einiges zu beachten. Und dabei sprechen wir nicht von der gezielten Auswahl des Ortes, der zeitintensiven Planung der Reise oder den in der heutigen Zeit oftmals langwierigen Vorkehrungen für einen entspannten Aufenthalt an einem unbekannten Ort. Wir meinen hier ganz profane Dinge des Alltags, die es bei der Vorbereitung einer Auszeit zu beachten gilt: Welche Kosten kommen auf mich zu? Wie kann ich während der Auszeit meinen Lebensunterhalt finanzieren, ohne Einkommen? Kann ich mir eine längere Auszeit als unbezahlter Sonderurlaub oder ganz ohne Anstellung überhaupt leisten?

Bei der Planung einer privaten Auszeit gilt es viele Risiken zu beachten

Eine Auszeit ist nicht einfach so entschieden oder auf die Schnelle geplant. Viele Fragen müssen geklärt werden. Denn während der Auszeit laufen die gewöhnlichen monatlichen Kosten ja weiter. Die wichtigste Frage ist sicher die Geldfrage: Hier muss für die gesamte Dauer der Auszeit vorgesorgt werden. Es kann sehr lange dauern, bis genügend Geld zusammengespart wurde. Und oftmals folgt bereits nach kurzer Zeit die Erkenntnis, dass sich der Traum von einer Auszeit finanziell nicht erfüllen lässt.

Nicht alle Verbindlichkeiten können einfach gekündigt oder für eine bestimmte Zeit ausgesetzt werden, Festkosten bleiben immer: die Miete, die Nebenkosten wie Strom, Gas, Telefon, vielleicht eine Kredit- oder Leasingrate fürs Auto, die Kfz-Steuer, allgemeine Versicherungsgebühren und nicht zuletzt die private oder gesetzliche Krankenversicherung. Letztere existiert für die Dauer einer nicht betrieblich abgesicherten Auszeit nicht. Bei einfachen gesundheitlichen Problemen oder auch bei schweren Krankheiten. Besteht also kein Versicherungsschutz. Die Kosten der Krankenversicherung werden nicht mehr weiter wie gewohnt vom Arbeitgeber übernommen. Der Krankenkasse muss die Auszeit angekündigt werden.

Und dann stellen sich weitere Fragen: Welche Leistungen werden im Ausland von der Krankenkasse übernommen? Wird eine zusätzliche private Krankenversicherung benötigt? Und wie findet sich nach der Rückkehr eine neue Krankenkasse? Und schließlich, wenn auch etwas technokratisch, in seiner Bedeutung für die Altersvorsorge aber nicht ganz unwichtig, die Frage: Sammele ich auch während meiner privaten Auszeit weiterhin Rentenpunkte? Ganz einfache Antwort: Nein.

Dank Zeitwertkonto entspannt und abgesichert in die Auszeit

Mit einem Zeitwertkonto bleiben Sie auch während Ihrer Auszeit krankenversichert, Sie können alle Fixkosten wie gewohnt bezahlen. Ihr Gehalt wird nämlich einfach weiter gezahlt. Nach Ihrer Rückkehr in den Beruf ist alles wie vorher, Sie müssen sich um nichts kümmern. Und wichtige Rentenpunkte in Deutschland sammeln Sie auch, während Sie gerade in der Karibik am Strand liegen oder in Südafrika auf einer Safari unterwegs sind. Das betriebliche Zeitwertkonto bietet viele weitere Vorteile. Und es ist die bequemste und sicherste Variante, eine längere Auszeit zu finanzieren. Wenn der Lohn während der Auszeit ganz normal weiter gezahlt wird, muss auch die Wohnung nicht untervermietet oder – in Zeiten des Wohnungsmangels nahezu undenkbar – gekündigt werden. Alle monatlichen Kosten sind durch das geregelte Einkommen gedeckt.

Zeitwertkonto für eine entspannte Auszeit: So funktioniert’s

Das Modell der Zeitwertkonten ist ganz einfach: In Absprache mit dem Arbeitgeber werden Geld oder Zeitbestandteile während der Arbeitsphase angespart und bei Eintritt in die Auszeit wird das Gehalt einfach pro Monat weiter gezahlt. Das kann in dieser Phase dann auch bis zu 30 Prozent mehr oder weniger sein als das aktuelle Gehalt. Die Kosten der Sozialversicherung (Krankenkasse und Rentenpunkte) werden weiterhin vom Arbeitgeber übernommen. Das Gehalt kann für die laufenden Kosten genutzt werden. Sie müssen also nicht zusätzlich für die monatlichen Fixkosten sparen, sondern einzig für die eigentlichen Kosten Ihrer Auszeit. Und dieses Ansparen kann mit dem Zeitwertkonto zudem steueroptimiert erfolgen. Einfacher geht eine Auszeit nicht. Und wann beginnen Sie mit der Planung?