7. Mai 2024

|

Annalena Oppelt

Sabbatical, geht’s noch? Ein Interview mit Nina Kuhlmann

Nina Kuhlmann, bekannt als MUTivatorin und erfahrene Sabbatical-Coach, Beraterin und Speakerin, kennt die Fragen, Ängste und Herausforderungen, wenn es um eine persönliche Auszeit geht. Vor mehr als einem Jahrzehnt wagte sie selbst den Schritt zu ihrem ersten Sabbatical, nachdem sie mit einem Burnout zu kämpfen hatte und Unzufriedenheit in ihrem damaligen Beruf verspürt hatte. Heute berät und begleitet sie Menschen, die sich eine berufliche Auszeit wünschen.

Annalena, PensExpert: Hi Nina, ich freue mich, dass wir heute über das Thema Sabbatical sprechen. Der Titel lautet ja ganz provokant „Sabbatical, geht’s noch?“ Wie sind denn deine Erfahrungen in Bezug auf die Anfrage von Arbeitnehmern beim Arbeitgeber?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Arbeitgeber sind oft überrascht und haben zunächst ein „nein“ im Kopf. Aber ich frage gerne: Wie war es denn beim letzten Urlaub? Haben Sie sich gewünscht, dass er länger dauert? Ein Perspektivwechsel kann die Sicht ändern. Es ist wichtig, die Bedenken des Arbeitgebers zu verstehen und ihm die Vorteile eines Sabbaticals klarzumachen. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen und zu zeigen, dass eine Auszeit auch für das Unternehmen von Nutzen sein kann. Das kann ich oft erreichen, indem ich Beispiele für positive Erfahrungen mit Sabbaticals in anderen Unternehmen oder Branchen aufführe.

Annalena, PensExpert: Wie würdest du Arbeitnehmern empfehlen, den Arbeitgeber auf ein Sabbatical anzusprechen?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Am besten so früh wie möglich. Und ja, sogar im Bewerbungsgespräch kann man das Thema ansprechen. So erfährt man, ob der potenzielle Arbeitgeber offen dafür ist. Es ist wichtig, dass man seine Wünsche und Bedürfnisse klar kommuniziert und gleichzeitig auch bereit ist, Kompromisse einzugehen. Ich ermutige meine Klienten, das Gespräch mit Selbstbewusstsein und offen zu führen und auch alternative Lösungen anzubieten, falls der Arbeitgeber Bedenken hat.

Annalena, PensExpert: Welche Vorteile siehst du für den Arbeitgeber?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Die Vorteile sind vielfältig. Mitarbeiter kommen energiegeladen zurück, mit neuen Ideen. Zudem steigert es Dankbarkeit, Loyalität und Vertrauen dem Arbeitgeber gegenüber. Menschen, die reisen, sind oft sehr flexibel und lösungsorientiert, da sie gelernt haben, sich in ungewohnten Situationen zurechtzufinden. Sie bringen diese Fähigkeiten dann auch mit zurück ins Unternehmen und können dazu beitragen, neue Perspektiven einzubringen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Annalena, PensExpert: Wie ist der typische Verlauf eines Sabbaticals?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Grundsätzlich ist es wichtig zu klären, welche Motivation hinter einem Sabbatical steht: Ist es eine innere Kündigung und Unproduktivität, oder der Wunsch, etwas Neues zu beginnen? Die Frage nach dem „Warum“ ist entscheidend. Kosten und Versicherung sind ebenfalls zu bedenken: Kooperation mit dem Arbeitgeber oder eigenständige Freistellung? Das Zeitwertkonto von PensExpert bietet Sicherheit, da man während des Sabbaticals sozialversichert bleibt. Es gilt, Prioritäten zu setzen und organisatorische Details zu klären, wie die Wohnsituation während der Abwesenheit.

Annalena, PensExpert: Was passiert nach dem Sabbatical?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Die meisten kehren zurück, da sie abgesichert sind. Unternehmen ohne entsprechende Regelungen sollten klären, wie Bezahlung und Urlaubsanspruch geregelt sind. Es ist wichtig, dass man sich vorab darüber im Klaren ist, wie die Rückkehr in den Arbeitsalltag gestaltet werden soll und welche Erwartungen seitens des Arbeitgebers bestehen. Auch die Möglichkeit einer beruflichen Veränderung sollte in Betracht gezogen werden, falls man während des Sabbaticals neue Perspektiven entdeckt hat.

Annalena, PensExpert: Gibt es bestimmte Branchen, die offener für Sabbaticals sind?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Größere Unternehmen und solche mit projektbasierten Tätigkeiten bieten eher Sabbaticals an. Konservative Branchen sind weniger offen, aber das ändert sich langsam. Es gibt jedoch keine pauschale Regelung, und es hängt oft von der Unternehmenskultur und den individuellen Vereinbarungen ab.

Annalena, PensExpert: Hast du mehr junge oder ältere Klienten?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Es ist gemischt. Sowohl junge Menschen, die etwas erleben wollen, als auch ältere, die eine Auszeit brauchen, sind vertreten. Es zeigt sich, dass das Bedürfnis nach einer beruflichen Auszeit unabhängig vom Alter ist und viele verschiedene Lebenssituationen und -phasen betrifft.

Annalena, PensExpert: Gibt es Strategien, während des Sabbaticals beruflich relevant zu bleiben?

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Persönlichkeitsentwicklung ist wichtig. Es lohnt sich, sich zu hinterfragen und offen für neue Möglichkeiten zu sein. Auch das Netzwerken und der Austausch mit anderen können dazu beitragen, beruflich relevant zu bleiben und neue Perspektiven zu entwickeln. Es ist wichtig, während des Sabbaticals aktiv zu bleiben und sich weiterzuentwickeln, um den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag zu erleichtern.

Annalena, PensExpert: Vielen Dank für das ausführliche Interview und Mut machen!

Nina, Sabbatical Mutivatorin: Gerne! Es ist mir ein Anliegen, Menschen zu ermutigen, ihren Träumen zu folgen und sich eine Auszeit zu gönnen, wenn sie das Bedürfnis danach haben. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass das Leben kurz ist und wir es verdienen, uns Zeit für uns selbst zu nehmen und unsere Träume zu verwirklichen.

Lust auf ein Sabbatical?

Ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer:
Sprechen Sie mit uns!
Gemeinsam erfüllen wir Ihren Wunsch nach einer Auszeit.

Ich stimme der Übermittlung, Speicherung und Verarbeitung meiner angegebenen personenbezogenen Daten zur direkten Kontaktaufnahme, Bearbeitung der Anfrage und Zustellung des Newsletters zu. Datenschutzerklärung
senden

Dies ist ein Pflichtfeld. Die Eingabe muss eine gültige E-Mail-Adresse sein. https://pensexpert.de/kontakt-danke/